Die Geschichte Berlins
Von der Siedlung zur Stadt
Die beiden frühesten Siedlungen des Berlin von heute waren Cölln, die heutige Museumsinsel, und Berlin, am nördlichen Spreeufer gelegen. Im 13. Jahrhundert wurden beide gegründet, am 28. Oktober 1237 wurde Cölln zum ersten Mal erwähnt. Das ist wohl auch das Gründungsdatum von Berlin. Zu einer gemeinsamen Stadt schlossen sich die Orte Cölln und Berlin 1307 zusammen.
1451 erklärte Kurfürst Friedrich II. die Doppelstadt nach Unruhen zu seiner Residenz. In seiner Regierungszeit (1640 - 1688) leitete Friedrich Wilhelm den Aufstieg der Stadt ein, nachdem Berlin durch Brände, Pest und Krieg immer wieder herbe Rückschläge erleiden musste. Berlin wurde dann zur Festung ausgebaut, und erste Prachtbauten wurden angelegt, zum Beispiel die heutige Straße “Unter den Linden“.
Residenzstadt und rasantes Wachstum
Nach der Selbstkrönung Kurfürsts Friedrich III. zu König Friedrich I. in Preußen im Jahr 1701 stieg Berlin zur königlichen Haupt- und Residenzstadt auf. Viele bekannte Bauwerke entstanden.
Unter den beiden Königen Friedrich Wilhelm I. (der “Soldatenkönig“) und anschließend Friedrich II. (“Der Große“) konnte sich Berlin zwischen 1740 und 1786 dann auch zur führenden Industriestadt in Preußen entwickeln.
Unter Baumeister Knobelsdorff setzte Friedrich der Große zudem die architektonische Neugestaltung fort. Die Einwohnerzahl stieg bereits auf über 150.000. Insbesondere durch Friedrich den Großen wurden Kunst und Kultur, Wissenschaft, Forschung gefördert. Berlin wurde darüber hinaus zum Zentrum der Aufklärung.
Zwischen 1806 und 1808 besetzten Napoleons Truppen die Stadt. Aber nach dem Sieg bei der Völkerschlacht von Leipzig 1814 wurde die von Napoleon annektierte Quadriga wieder zum Brandenburger Tor zurückgebracht. Die prachtvollen klassizistischen Bauten von Schinkel und die kunstvollen Parkanlagen von Lenné entstanden in den folgenden Jahrzehnten. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Wirtschaft einen kräftigen Aufschwung, die Bevölkerung wuchs schnell.
Hauptstadt des Deutschen Reiches
Zur Zeit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 lebten über 800.000 Menschen in Berlin. Wilhelm I., 1861 bis 1888 König von Preußen, wurde zum Deutschen Kaiser gekrönt. Berlin wurde zur Hauptstadt des Deutschen Reiches und 1895 lebten hier weit über eineinhalb Millionen Einwohner. 1888 bis 1918 regierte der letzte Deutsche Kaiser Wilhelm II., der 1918 nach dem ersten Weltkrieg ins Exil ging.
1918 stürzte die Kapitulation im Ersten Weltkrieg das Reich und die Hauptstadt in eine tiefe Krise, aus der die Republik hervorging. Dennoch blühte trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen und revolutionärer Unruhen in den Zwanzigerjahren das kulturelle Leben. Innovative Theaterinszenierungen, glanzvolle Filmpremieren, temporeiche Varietés und das unvergleichliche Nachtleben prägten die “Golden Twenties“ in Berlin.
1933 wurde zum Jahr, in dem Adolf Hitler die Reichskanzlerschaft übernahm. Mit seiner Machtergreifung setzte die Verfolgung von Juden, Kommunisten, Homosexuellen, Oppositionellen und vieler anderer ein. Das dunkelste Kapitel der Stadt hatte begonnen.
1936 fanden in Berlin die XI. Olympischen Sommerspiele statt und nur wenige ahnten etwas vom Größenwahn Hitlers. Als 1939 am 1. September der Zweite Weltkrieg begann, hatte Berlin über 4,5 Millionen Einwohner. 1943 begannen die Luftangriffe auf die Stadt, denen bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 nahezu ein Drittel des Wohnungsbestandes und viele der historischen Bauten zum Opfer fielen.
Wiederaufbau und Teilung
Nach dem Terror der Nationalsozialisten und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadt 1945 ein Trümmerfeld. Die Bevölkerungszahl hatte sich fast halbiert. Die vier Siegermächte Sowjetunion (Osten), USA (Südwesten), Großbritannien (Westen) und Frankreich (Nordwesten) teilten das Stadtgebiet unter sich auf.
Ab dem 25. Juni 1948 wurden die drei westlichen Sektoren von der Sowjetunion blockiert. Die Alliierten halfen der Stadt mit einer Luftbrücke und ihren so genannten “Rosinenbombern“, so dass die Blockade Berlins am 12. Mai 1949 nach fast einem Jahr zu Ende ging.
Durch die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949 wurde Ostberlin zur Hauptstadt der DDR erklärt. Die DDR-Regierung bezog ihren Sitz im Ostteil der Stadt. Aber noch konnten die Berliner ohne Probleme in den Westteil von Berlin gelangen, zum Beispiel, um dort zu arbeiten.
Durch die am 13. August 1961 erbaute Mauer wurde dann die Teilung Berlins besiegelt. Jetzt konnten die Ostberliner weder zur Arbeit noch zu ihren Familienangehörigen in den Westen der Stadt reisen. Ein Passierscheinabkommen wurde erst nach dem Besuch von John F. Kennedy im Jahre 1963 geschlossen. Der so genannte “Tränenpalast“, der große Wartesaal des Bahnhofs Friedrichstraße, spielte in dieser Zeit eine große Rolle.
Mauerfall und Wiedervereinigung
In der Nacht des 9. November 1989 kam es dann zur plötzlichen öffnung der Berliner Mauer, nachdem bereits Monate lang DDR-Bürger über Ungarn und die CSSR in den Westen geflohen waren. Die ganze Stadt, das ganze Land feierte! Von diesem Moment an konnten sich die Bürger der ehemaligen DDR wieder frei bewegen.
Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde Berlin auch wieder zur Hauptstadt Deutschlands. Berlin ist seit 1999 wieder Sitz der Bundesregierung und damit das Zentrum der deutschen Politik. Seit dem 19. April 1999 tagt das Parlament im Bundestag, der seinen Sitz in dem von Sir Norman Foster restaurierten alten Reichstag hat.
Seine gläserne Kuppel ist seitdem eine Attraktion für Berliner und Touristen aus aller Welt. Und im Januar 2000 eröffnete anlässlich der Berlinale das Sony Center und komplettierte das völlig neu gestaltete Zentrum am Potsdamer Platz.
Mehr zur Geschichte Berlins mit vielen Details unter • www.wikipedia.de.
ALPADIA Berlin • D-10827 Berlin • Hauptstraße 23/24
+49 30 7811076 • • Stadtplan & Routenplaner
